Dynamische Stromtarife sind ein relativ neues Preismodell, bei dem sich der Strompreis je nach Tageszeit und Marktsituation ständig ändert. Anders als bei herkömmlichen Tarifen mit festen Preisen schwanken die Kosten hier stündlich oder sogar viertelstündlich, basierend auf den aktuellen Preisen am Strommarkt . Die Preise für den nächsten Tag werden im Voraus bekannt gegeben, sodass Verbraucher ihre Stromnutzung entsprechend planen können .
Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung dynamischer Stromtarife ist die tatsächliche Flexibilität im Haushalt. Die Realität zeigt: Die meisten Haushaltsgeräte lassen sich zeitlich kaum verschieben. Waschmaschine, Trockner und – falls vorhanden – das Elektroauto sind praktisch die einzigen steuerbaren Verbraucher . Andere wichtige Stromverbraucher wie Kühlschrank, Beleuchtung oder Unterhaltungselektronik müssen dann genutzt werden, wenn sie gebraucht werden – unabhängig vom aktuellen Strompreis.
Für Haushalte mit einer Photovoltaikanlage stellt sich die Situation anders dar. Diese decken ihren Strombedarf bereits größtenteils durch die eigene Solarstromerzeugung ab. Die Optimierung des Stromverbrauchs erfolgt hier bereits durch die Anpassung an die eigene Solarstromerzeugung , wodurch der potenzielle Mehrwert eines dynamischen Stromtarifs deutlich sinkt.
Ein häufig genutztes Verkaufsargument für dynamische Tarife sind die gelegentlich auftretenden negativen Strompreise. Was dabei oft verschwiegen wird: Auch bei einem negativen Börsenstrompreis fallen weiterhin Steuern, Abgaben und Netzentgelte an . Diese fixen Komponenten machen einen erheblichen Teil des Strompreises aus, sodass der Endverbraucher auch bei negativen Börsenpreisen noch zahlen muss.
Einige Anbieter werben damit, dass man bei niedrigen Preisen den Stromspeicher füllen und bei hohen Preisen wieder ins Netz einspeisen könnte. Diese Rechnung geht jedoch meist nicht auf:
Ein oft unterschätztes Risiko sind extreme Preisspitzen. Während niedrige Preise gerne beworben werden, können die Preise in Spitzenzeiten auch deutlich über 1 Euro pro Kilowattstunde steigen. Verbraucher, die in solchen Zeiten nicht flexibel sind, zahlen dann deutlich mehr als bei einem klassischen Festpreistarif.
Dynamische Stromtarife sind ein interessantes Konzept zur besseren Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz. Für die meisten Privathaushalte überwiegen jedoch aktuell die Nachteile:
Bevor man sich für einen dynamischen Stromtarif entscheidet, sollte man daher das eigene Nutzungsverhalten und die tatsächlichen Einsparmöglichkeiten genau analysieren. Für die meisten Haushalte dürfte aktuell ein klassischer Festpreistarif die bessere Wahl sein.
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